Remmeltshofen

Nordwestlich von Kadeltshofen schließt sich auf dem westlichen Ufer der Roth die Ortschaft Remmeltshofen an, die um 1820 in 14 Häusern 86 Einwohner zählte. Die Einwohnerzahl blieb bis 1945 ziemlich konstant. Reginboldeshusa (1104) und Reginboldeshoven (1143), so nannte das Augsburger Domkapitel die Höfe, die es um 1013 vom Abt Reginbald, Herr über die Klöster Ebersberg bei München und St. Afra zu Augsburg, im Tauschweg erworben hatte. Der Name wurde später zu Rembolzhofen und schließlich zu seiner heutigen Form abgeschliffen.
Remmeltshofen wird schon 898 als "in loco ad Rotu" (im Orte an der Roth) in einer Urkunde Kaiser Arnulfs genannt. Der Ort gehörte mit der Hohen und Niederen Gerichtsbarkeit zur Herrschaft Pfaffenhofens, grundherrschaftlich seit etwa 1013 zum Augsburger Domkapitel. 
Der Ort ist aus zwei Teilsiedlungen zusammengewachsen. Der spätere Bestand des Dorfes: vier Höfe, drei Sölden, eine Mühle und das Hirtenhaus. Zwischen 1790 und 1945 wurden sieben neue Anwesen gebaut, seit 1945 kamen - wie auch in Kadeltshofen - weitere Häuser dazu. 
Bei Historikern steht neben Kadeltshofen vor allem Remmeltshofen in hohem Ansehen, fanden sie doch hier das Hügelgrab einer reichen Frau aus der Hallstattzeit (750 bis 459 v. Chr.). Die Tote trug ein kostbar verziertes Gürtelblech und an jedem Arm zwölf Ringe sowie Haarnadeln, die fächerförmig um den Kopf lagen. Mit den Funden aus Remmeltshofen ließe sich eine ganze Sippenbestattung mit sämtlichen Beigaben rekonstruieren: der Grundherr mit eisernen Waffen, die Frau mit Modeschmuck, die Magd mit unverzierten kleinen Gefäßen und zu Füßen der Erwachsenen das Kind.
Nicht weniger interessant ist die Entstehungsgeschichte des Gotteshaus der beiden Dörfer. Auffallend ist, dass die Kirche in Remmeltshofen steht, die Pfründe aber mit allen Besitzungen in Kadeltshofen. Einer Sage nach sollte die Kirche am "Kirchenberg" in Kadeltshofen, einem Feld am südlichen Ortsrand gebaut werden. Das notwendige Material lag dort schon bereit, in der nach aber hätten Engel das Baumaterial nach Remmeltshofen an das Ufer der Roth geschafft. Auf Grund dieses übernatürlichen Eingreifens sei die Kirche schließlich in Remmeltshofen gebaut worden.
Wenn diese Sage einen geschichtlichen Kern hat, dürfe es der sein, dass auf dem "Kirchenberg" in Kadeltshofen tatsächlich einmal eine Kirche zu Ehren des Hl. Michael gestanden hat. Dies dürfte in den Kriegswirren zerstört worden sein. Bei der Beratung über den Wiederaufbau - Kadeltshofen war jedenfalls auch zerstört und der Wiederaufbau der Häuser und der Kirche stellt größte Anforderungen an die Bevölkerung - scheint der Vorschlag gemacht worden zu sein, an Stelle des in schwerer Notzeit besonders schwierigen Neubaus der Kirche auf dem Kirchberg mit dem noch brauchbaren Material der zerstörten Kirche die Kapelle beim Hofe des Urmaiers in Remmeltshofen zu erweitern. Das diese Erweiterung offenbar viel einfacher war als ein Neubau, scheint der Vorschlag Anklang gefunden zu haben. Als dann später die Not überwunden war, machten sich die Kadeltshofen wohl Vorwürfe, dass sie der Verlegung der Kirche nach Remmeltshofen zugestimmt hatten. Um die Schuld von sich abzuwälzen, erfand man dann die Geschichte von den Engeln.
Bis heute lässt sich die Entstehungszeit der Kirche nicht genau bestimmen. Obwohl bisher aus der Zeit vor 1470 keinerlei Erwähnung einer Pfründe in Kadeltshofen vorliegt, hat es den Anschein, dass schon vor diesem Jahr, also vor der Stiftung Peter Arnolds - er stiftete in der Kirche zu Remmeltshofen eine "ewige Meß" -, in Kadeltshofen ein Kirchenbesitz vorhanden war.